Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathPublic Sphere_sicon: navigation pathMedienräume
 
The Thing (Staehle, Wolfgang), 1991
 
 
 

icon: previous page

früher Doppelgänger eines schwarzen Bretts mit Hilfe eines Vorläufers des Internets geschaffen wurde, und sogar Rena Tangens und Padeluuns »Bionic« Bulletin Board oder das in Kalifornien beheimatete, aber internationale The Well stellen ein Bündel von Foren dar, die zwar nicht von Künstlern ins Leben gerufen wurden, aber sehr einflussreich waren und als Inspirationsquellen oder frühe Labors der Netzkultur von historischer Bedeutung sind. Doch die einflussreichsten Projekte in der Kategorie künstlerische Treffpunkte und - plattformen entstanden zu Beginn und in der Mitte der 1990er Jahre.

The Thing

Das erste bedeutendere Projekt war The Thing, das der Künstler Wolfgang Staehle aus der Taufe hob. The Thing war ursprünglich ein Bulletin Board System, eine Art schwarzes Brett, doch kamen später Erweiterungen hinzu, etwa regionale Filialen in verschiedenen europäischen Städten, die ein Netzwerk von The-Thing-Knotenpunkten bildeten. Die sichtbarste Veränderung aber erfuhr The Thing, als anlässlich

 

seiner Präsentation in der Ars-Electronica-Ausgabe von 1994 eine Webschnittstelle eingerichtet wurde.

In den 1980er Jahren arbeitete Staehle als Videokünstler. Etwa drei Jahre nach der Gründung von The Thing sagt er in einem Interview mit Dike Blair: »Ich habe es ursprünglich als Kunstprojekt konzipiert; aber durch die Hinzufügung der anderen Knotenpunkte änderte sich natürlich alles.« [17] Einige Jahre später erklärt er: »Für mich ist es egal [ob The Thing Kunst ist, J.B.]; das müssen die Historiker entscheiden.« [18] The Thing war demnach als Kunstprojekt konzipiert worden, doch der Künstler hatte das Gefühl, dass sich mit der Veränderung und Ausweitung der Funktionen des Projekts auch seine Definition veränderte. In einer E-Mail jüngeren Datums formuliert es Staehle folgendermaßen: »Anfangs begriff ich The Thing als eine Art konzeptuelles Kunstprojekt, als etwas, das nach dem Motto ›Kunst von allen, Kunst für alle‹ funktionierte.« Er glaubte, das Ganze würde höchstens etwa einige Monate dauern. In der Zwischenzeit hatte The Thing jedoch zahlreiche Veränderungen durchlaufen und war eine vielschichtige Plattform geworden, die zum Beispiel aus Mailinglisten,

icon: next page