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Richard Kriesche »Ewiges Licht«
Richard Kriesche, »Ewiges Licht«, 1983
© VG Bild-Kunst 2004


 Richard Kriesche
»Ewiges Licht«

Obwohl Kriesche selbst die Arbeit »Ewiges Licht« als Medienskulptur bezeichnet, handelt es sich eher um eine Vorführung oder Aktion im öffentlichen Raum. Zur Eröffnung der Berliner Funk-Ausstellung 1983 installierte Kriesche einen Eisenträger vertikal im Boden, auf dem sich horizontal eine zweite Eisenstange befand, die schwebend die Waage hielt. Auf der einen äußeren Seite dieser Stange war ein Monitor angebracht, auf der anderen Seite befand sich eine mit Öl gefüllte Tonne. Das Öl wurde entzündet und die Flamme, die von einer Kamera aufgenommen wurde, erschien im Closed-circuit-Verfahren auf dem Monitor.
Der Verbrennungsprozeß des Öls, der eine Gewichtsveränderung bewirkte, führte letztlich zu einem Verlust des Gleichgewichts und zum Zerschellen des Monitors auf dem Pflaster des Kurfürstendamms. Dieser Vorgang wurde von einer zweiten Kamera aufgezeichnet. Obwohl das fragile Gleichgewicht zwischen realer Flamme und elektronischer Flamme, die Kriesche in seiner Arbeit miteinander konfrontierte, nicht lange aufrechterhalten werden konnte, triumphiert am Ende die Fernsehtechnik, die Zeuge des gesamten Vorgangs bleibt und diesen für die Nachwelt speichert.