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Lev Manovich »Soft Cinema« | Ausstellung »Future Cinema«, ZKM
Lev Manovich, »Soft Cinema«, 2002
Ausstellung »Future Cinema«, ZKM, 2003 | Fotograf: Andreas Kratky | © Lev Manovich


 
Lev Manovich »Soft Cinema« | Ausstellung »Future Cinema«, ZKMLev Manovich »Soft Cinema« | Ausstellung »Future Cinema«, ZKMLev Manovich »Soft Cinema« | Mission to EarthLev Manovich »Soft Cinema« | Mission to EarthLev Manovich »Soft Cinema« | Video abspielen
Karlsruhe | Deutschland | Computergenerierte Projektion, Installation, Maße variabel | Konzept: Lev Manovich mit Andreas Kratky, ZKM | Musik: DJ Spooky | Mitwirkende: Christine Bokelmann, Anne Pascual, Marcus Hauer, Ruth M. Lorenz. maaskant Berlin, Jason Danziger, Andreas Angelidakis, Ted Apel, Gloria Sutton, Francesca Ferguson, Rachel Stevens
 

 Lev Manovich
»Soft Cinema«

Wie lässt sich die subjektive Erfahrung einer in einer globalen Informationsgesellschaft lebenden Person darstellen? Wenn die tägliche Interaktion mit Daten- und Nachrichtenmengen einen Teil unserer neuen »Datensubjektivität« darstellt, wie können wir diese neue Subjektivität mit den Mitteln der neuen Medien visualisieren, ohne in bereits bekannte und »normalisierte« Techniken der Montage, des Surrealismus, des Absurden zu flüchten?
Soft[ware] Cinema ermittelt einige neue Ansätze zur Beantwortung dieser Fragen. Unter dem Titel GUI [Global User Interface] gesammelte fiktive Geschichten werden als eine Serie von Kurzfilmen präsentiert. Während die aus dem Off erzählende Stimme zuvor aufgenommen wurde, werden alle anderen Elemente der Arbeit von einer Software in Echtzeit erzeugt - das, was auf dem Screen erscheint, wo es erscheint und in welcher Reihenfolge. Diese Entscheidungen basieren zum Teil auf einem System von Regeln, zum Teil sind sie zufällig. Anders ausgedrückt kann Soft Cinema somit als halbautomatischer VJ [Video Jockey] oder – präziser – als FJ [Film Jockey] betrachtet werden.
Auf Vorbilder wie ein graphisches Interface, Finanz-TV-Sendungen oder Mondrian zurückgreifend, splittet Soft Cinema den Bildschirm in eine Vielzahl von Einzelbildern auf. Das Video, das innerhalb dieser Einzelbilder erscheint, entstammt einer großen Datenbank. Jeder Videoclip in dieser Datenbank folgt den Regeln der Dogma 95 Filme: er wurde ohne Unterbrechungen mit einer Handkamera gefilmt und nicht nachträglich bearbeitet. Die meisten der Clips hat Lev Manovich während seiner Aufenthalte in Berlin, Tokyo, Moskau, San Paolo und anderswo zwischen 1999 und 2002 aufgenommen. Einige Clips sind simuliert [beispielsweise wurde ein Still so bearbeitet, dass er wie ein Videobild vor Ort aussieht].