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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathKybernetische Ästhetik
 
P-159-A (Mohr, Manfred), 1974Polygonzüge (Nake, Frieder), 1965Schotter (Nees, Georg)
 
Polygonzüge (Nake, Frieder), 1965
 

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kybernetischen Künstlern weiterentwickelt.

Partizipative und generative Ästhetik

Die Produktionen der Computerkunst beziehen sich in ihrer Anfangsphase auf Ordnungsverfahren und syntaktische Analysen von Parametern wie Wiederholung, Kombination und Variation. Als einen Vorläufer dieser Verfahrensweisen, die in computergestützten Werken wie bei Manfred Mohr, A. Michael Noll, Frieder Nake und Georg Nees wieder auftauchen, kann man den Neokonstruktivismus in der bildenden Kunst betrachten. Während der Konstruktivismus sich auf mathematische und geometrische Modelle konzentriert, arbeiten der Neokonstruktivismus sowie die Generative Kunst und die Prozessästhetik mit der Visualisierung von Algorithmen und statistischen Verfahren, die es ihnen erlauben, ihre formale Ästhetik zu erweitern. Im Unterschied zu den meisten Neokonstruktivisten, die ihre Werke aus arbeitstechnischen Gründen auf relativ simple Strukturen beschränken, erreichen computergenerierte Arbeiten weitaus komplexere Formen.

 

Frieder Nake nimmt dabei einen programmatischen Standpunkt ein, der sich auf eine durch prozessuale ästhetische Programme generierte Kunst stützt. Ein gutes Beispiel ist »Polygonzüge«. In diesem und anderen Werken bekommt für Nake der Begriff des Algorithmus [32] einen besonderen Stellenwert. Kunstwerke auf der Grundlage generativer Ästhetik ermöglichen die Kreation ästhetischer Situationen, die in verschiedenen, wenn auch begrenzten Schritten spezifiziert werden.

Für Georg Nees stellt der Computer einen ›Generator‹ des künstlerischen Schöpfungsprozesses dar, dessen Resultat das Modell eines Kunstwerkes ist. Laut Nees besteht der Kern computergestützten Arbeitens in der Auswahl und Verteilung von Zeichen auf eine vorgegebene Fläche oder Komposition. Die Komposition kann in der statistischen Verteilung ausgewählter Elemente eines Repertoires auf der Gesamtfläche des Werkes bestehen. Seine Computergrafik »23-Ecke« von 1964 ist ein repräsentatives Beispiel einer generativen Ästhetik, die auf dem Prinzip stochastischer Computergrafik und auf ästhetischer Redundanz aufbaut.

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