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Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathEditorial
 
 
 
 
 

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entweder rein historisch ausgerichtet sind oder ausschließlich aktuelle Positionen versammeln, geht es in der vorliegenden Publikation um eine gegenseitige Befragung von Gegenwart und Geschichte. Dieses Vorgehen ermöglicht eine durch die gegenwärtige Situation geschärfte Perspektive auf historische Positionen und lässt diese in einem ihnen gebührenden aktuellen Kontext sichtbar werden.

Die Verbindung zwischen der Welt des Visuellen und der des Akustischen ist heute so eng und vielfältig, dass es uns schwer fällt, sich vorzustellen, wie voneinander getrennt diese Bereiche bis zum Beginn des Medienzeitalters waren. Diese Trennung bestand sowohl in der kulturellen Bewertung von Musik und bildender Kunst wie auch in der physisch-materiellen Darstellung von Bildern und Tönen. Musik gilt schon seit der Antike als eine intellektuelle, der Mathematik verwandte Kunst, die Malerei und Skulptur hingegen werden bis ins Mittelalter vor allem als Handwerksarbeit aufgefasst. Zwischen den flüchtigen Klängen der Musik und den dauerhaften Bildwerken ließ sich wenn überhaupt nur eine zeitweise, wie man heute sagen würde »performative« Verbindung

 

herstellen. Erst seit dem 19. Jahrhundert haben die audiovisuellen Medien den Zeitfluss der Klänge speicherbar gemacht und die Bilder das Laufen gelehrt, so dass ihre Synthese der heutige Wahrnehmung als fast naturgegebene Selbstverständlichkeit erscheint. Deshalb stellt sich in allen medialen Kunstformen von Beginn an die Frage der Relation von Bild und Ton, und zwar ebenso in technischer wie ästhetischer Hinsicht. Im kunst- und literaturwissenschaftlichen Kontext hat diesbezüglich der Begriff der ›Intermedialität‹ seit Anfang der 1990er Jahre zunehmend Verwendung gefunden. Er verweist auf eine wachsende Aufmerksamkeit dafür, dass Medien stets in komplexen medialen Konfigurationen stehen. Dabei werden intermediale Relationen jedoch weniger als explizit intendierte Beziehungen zwischen den Künsten, als vielmehr als grundlegende Phänomene verstanden. Anfangs erzwangen die Medien noch eine technische Trennung (Stummfilm, Schallplatte) an deren Überwindung sich die Pioniere der Klangkunst, der Lichtmusik und des absoluten Films zu Beginn des 20.

Jahrhunderts abarbeiteten. Hingegen sind mit den digitalen audiovisuellen Medienformaten jegliche

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