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herkömmlicher Soundtrack. Ich war bei keinem einzigen Projekt beteiligt, bei dem jemand mit einem fertig geschnittenen Film zu mir kam und sagte: »Hier, schreib mir Musik für die Bilder.« Es war immer so: Jemand hat eine Idee, vielleicht sogar schon einige Bilder. Ich fange an, Klänge zu entwerfen, und es kann sogar sein, dass sie Aufnahmen machen, während sie meine Songs hören. Häufig arbeitet man auch parallel zueinander, wobei es zu einem ständigen Austausch kommt. Sie kommen vielleicht ins Studio und geben Kommentare ab, oder ich bin bei den Filmaufnahmen präsent. Letztlich entsteht dabei eine wirklich enge Zusammenarbeit, bei der Bild und Ton zueinander passen. Das ist auf jeden Fall ein Luxus. Wenn ich mit einem kommerziellen Unternehmen arbeiten würde, wäre das gar nicht möglich. Aber wenn ich mit Künstlern arbeite, und besonders mit Künstlern, die ich mag und mit denen die Zusammenarbeit gut funktioniert hat, ist es oft so, dass wir längerfristig kooperieren.

Der Ton beeinflusst alles, was du siehst

Die kommerzielle Art des Arbeitens konzentriert sich

 

wie die meisten herkömmlichen Arbeitsweisen auf das Bild. Es gibt viele Projekte, bei denen monatelang an den Bildern gearbeitet wird, und dann heißt es auf einmal: »Wir haben kein Geld mehr, die Zeit rennt uns davon, wir brauchen schnell einen Soundtrack.« Dabei wirkt sich die Musik auf alles aus, was man sieht. Ich habe vor einiger Zeit einen Soundtrack für den Videokünstler Seoungho Cho komponiert. Eine Frau verfasste einen Aufsatz über das Werk und beschrieb das Video, das aus ziemlich abstrakten Bildern und einem Ambient-Soundtrack bestand. Es wird nichts dargestellt, es gibt keine Story und keine Schauspieler. Die Autorin hatte sich allein auf die Bilder konzentriert. Sie beschrieb das Video als sehr braun und dunkel, als zermürbend und langsam. Einige Zeit, nachdem sie diese Kritik veröffentlicht hatte, merkten Cho und ich, dass der Soundtrack wirklich nicht besonders gut funktionierte – wir sahen uns das Video auf einigen Festivals an und waren uns einig, dass es ziemlich deprimierend war. Ich komponierte einen neuen Soundtrack, und als die Kritikerin den Film dann ein zweites Mal sah, sagte sie: »Wow, das sieht ganz anders aus als das, an das ich mich erinnere! Dies hat Feuer

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