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thematischen Fokus des Aktivsmus. Erst die Kontextualisierung in das Feld des Experten machte Frankes Grafik als Künstler-Ingenieur auch in diesem Feld vermittelbar. [35] Gegenwärtig gibt es zumindest im Internet zwei beachtenswerte Initiativen, die sich dem Code als Werkstoff künstlerischen Schaffens widmen und ganz unterschiedliche Projekte vorstellen. Die prominentere Webseite der beiden ist runme.org. Und da in der Medienkunst in der Regel die Festivalstruktur als Hauptvermittlungsmedium fungiert, wurde nach der Sammlung von zeitgenössischen Arbeiten aus der Computerkunst ein Festival organisiert, dessen Struktur sich durch die jährlich wechselnde Spielstätte von anderen Veranstaltungen unterscheidet. Das zweite Projekt geht auf eine Initiative von Adrian Ward und Alex McLean zurück. Es ist das generative.net. Jedoch sucht man auch hier nach historischen Vorläufern aus der eigenen Zunft vergebens, dies ist im Falle des generative.net umso verwunderlicher, sei doch gerade die angloamerikanische Szene nach Franke eher durch Kontinuität geprägt. [36] Ein weiterer Faktor erschwert das Schreiben der Geschichte der Computerkunst.
Denn durch die Ubiquität des Digitalen in der Gegenwart ist zwar die Entwicklung der Computer selbst museumswürdig geworden, nicht jedoch die frühe Computerkunst. Denn anders als es der Weg ins Museum gestattet, um zu einer wie auch immer gearteten Kunsterfahrung zu gelangen, lassen sich durch die Absenz der Techniken und Maschinen sowie der unter Kunsthistorikern seltenen Kompetenz des Lesens von Quellcodes allein die materiellen Artefakte unter Ausblendung der Codierungen betrachten, und dies kann im Fall von Computerkunst zu Verwirrung führen. [37] Erstaunlich an der kunsthistorischen Diskontinuität ist aber weniger die Erkenntnis, dass es bereits seit der Existenz der ersten elektronischen Rechenanlagen immer wieder Nutzer mit künstlerischen Interessen gab, die Computerkunst aber sich längst nicht so breitflächig durchsetzen konnte wie beispielsweise die fast zeitgleich auftauchende Videotechnik beziehungsweise andere Speichermedien wie das Tonband. Grund hierfür ist nicht nur die Komplexität der Maschine und ihre anfangs nur durch Fachpersonal mögliche Bedienung. Die geringe Akzeptanz seitens der Kunstkritik erklärt sich nicht