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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathAkerman
 
 
 
 
 

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Text, die mit dazu beiträgt, dieses Schwanken zwischen Bühne und Publikum zu erzeugen. [20] Wenn Akermans Filme theatralisch erscheinen, dann deswegen, weil sie oftmals Informationen beinhalten, die vielleicht notwendig sind für die Bühne oder für ein Buch, die aber überflüssig sind in einem Film. [21] Akerman stellt den didaktischen Drang nach Zitaten in Frage, indem sie ihren Text stattdessen mit einander im Widerspruch stehenden Funktionen belädt. Manchmal transportiert ihr Text Informationen mittels eines Übergewichtes an Wortschwall, manchmal wird die Preisgabe von unverbürgten Informationen auf anderen, nicht sofort funktionalen Ebenen gut geheißen. Akerman kann den rhythmischen Wert eines bestimmten Satzes verändern, wodurch sie absichtlich für eine Verwirrung im Hinblick auf die Begriffe von Bedeutung und reiner Information sowie im Hinblick auf die Vorstellung von Ausdruckskraft und Erregung (Rhythmus, Tonfall etc.) sorgt. Akermans litaneigleiche Dialoge scheinen Brechts Ausspruch über die Ausdruckskraft in Frage zu stellen: »Die drei Ebenen – das normale Sprechen, das betonte Sprechen und das Singen – müssen immer voneinander getrennt bleiben, auf keinen Fall sollte das betonte

 

Sprechen eine Steigerung des normalen Sprechens bzw. das Singen eine Verstärkung des betonten Sprechens darstellen.« [22] Man könnte an ein alternierendes Muster für Akermans Umgang mit Text denken: an Samuel Becketts alogische Permutationen und minimalistische Wiederholungen und, was den Film betrifft, Bressons Dämpfen der Vortragsweise seiner Darsteller in Hinsicht auf Wiederholung und gleichbleibende Intonation.

Bezugspunkt Bresson

Mit Hilfe der Wiederholung – zunächst bei den Proben, dann bei den zahlreichen Aufnahmen – flicht Bresson ein kinematografisches Gewebe, das Ton, Bewegung und Einzelbild wieder zusammen führt und intensiviert. Im Gegensatz zu Brechts eklektischen Collagen (eine Technik, die in Bezug auf den Film am besten durch Godards Montage von Materialien und Stimmen repräsentiert wird, die verschiedene Wege der Rhetorik nutzbar macht – Interview, Dokumentation, sichtbarer Text etc.), schätzt Bresson die Verstärkung von Elementen, die von einer homogenen Struktur bewirkt wurde: seine subversive Linearität und die

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