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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathAkerman
 
Empire (Warhol, Andy), 1964
 
 
 

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von Richard Estes ein Foto reproduziert. Wir blicken auf ein erstarrtes Zwischenstadium der Reproduktion, das auf subtile Weise mögliche Verweise zunichte macht, indem es sie auf einer zweiten Stufe der räumlichen Beseitigung präsentiert. Bei einigen hyperrealistischen Kunstwerken deutet die Betonung auf Oberflächen-Details auf eine Entfremdung hin, auf eine Überfrachtung – man sieht mehr, als man braucht, um das Bild zu ›lesen‹.

Hyperrealität wird erreicht durch einen vorgetäuschten Eindruck von Tiefe, durch die Überfrachtung mit Details, die aus einem feststehenden Blick resultiert. Im Zentrum des verfremdenden hyperrealistischen Bildes, im Zentrum seines Scheinbild-Effektes steht die Unschlüssigkeit in Bezug auf die wörtlich und die symbolisch gemeinten Kategorien, wofür die Werke von Benning und Akerman beispielhaft sind, genauso wie die Filme von Andy Warhol und Michael Snow.

Warhols minimalistisch-hyperrealistische Art des Filmemachens kann man als überlagerten, materiellen Realismus bezeichnen. Selbst wenn Warhol einen natürlichen Vorgang aufzeichnet (wie zum Beispiel in

 

»Sleep« 1963) oder einen Gegenstand wie das Empire State Building (»Empire« 1964), der geprägt ist von früheren Darstellungen, verändert sein übertriebener Blickwinkel die Darstellung von ihren bildlichen hin zu ihren buchstäblichen Eigenschaften und umgekehrt. Körperliche Dimension

Das duale Verhältnis von bildlicher Figuration und Buchstäblichkeit, das durch die lange zeitliche Dauer im amerikanischen experimentellen Film begünstigt wird, und die Tendenz des modernen europäischen Kinos zu einem Realismus zweiten Grades beinhalten beide eine körperliche Dimension: indem sie auf den Verweisaspekt der Darstellung bestehen und diesen verstärken, erinnern sie den Zuschauer ständig an die physische, materielle Präsenz – des Kinos, des Schauspielers/Darstellers und des Zuschauers.

Während das Thema der Darstellung in Akermans frühen Filmen ein Nebenprodukt einer fest installierten, vergessenen Kamera ist, die nach dem Vorbild Warhols und des strukturellen Filmemachens konzipiert wurde, beinhalten ihre späteren, erzählenden Filme ein im Verborgenen bleibende Inszenierung und eine Art von Sprache – der monotone

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