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Turing-Theorem genannt — zur Verifizierung der Intelligenz eines Rechners geht es ihm weniger um die tatsächliche Konstruktion einer derartigen Maschine als vielmehr darum, die menschliche Fähigkeit zur Kommunikation mit Maschinen zu simulieren. Turing folgt hier jener Tradition, die Denkvermögen an der Fähigkeit zu menschlichem Sprachgebrauch messen will. Bereits Descartes hat als Kriterium zur Bestimmung denkender Wesen den logisch semantischen Sprachgebrauch eingeführt. Für lange Zeit soll das Beherrschen der Semantik ein Grundproblem der Künstlichen Intelligenz bleiben.

Information

Im Gegensatz zu dieser Tradition sucht die Kybernetik Wieners operationale Wege für die Entwicklung einer spezifischen Sprache, die die Kommunikation zwischen verschiedenartigen Systemen möglich macht. Dabei sollte Semantik konkreten Zielen angepasst werden. So gesehen, führt Wieners Theorie statt des Begriffs der Energie den der Information als elementaren Kommunikationsparameter ein und postuliert somit die Bestimmung dieser neuen Invariante für die gesamte

 

kybernetische Wissenschaft, die eine Grundvoraussetzung zum Verständnis der Reichweite des kybernetisches Ansatzes ist.

Anders als Newtons mit geschlossenen Systemen operierende Mechanik wird Information auf offene Systeme angewandt. Somit ist Information als Schlüssel zu betrachten, der Kopplung und Kommunikation zwischen verschiedenartigen Systemen und zwischen diesen und der Außenwelt ermöglicht. In den Naturwissenschaften stehen ›Masse‹ und ›Energie‹ in direkter Verbindung zur Materie. ›Information‹ hingegen ist von keiner ›Substanz‹ vermittelt, sondern basiert auf variablen Eigenschaften: Man kann sie reproduzieren (verdoppeln oder kopieren), zerstören (löschen) oder iterieren (wiederholen). »Information ist also ein Name für den Inhalt dessen, was mit der äußeren Welt ausgetauscht wird, wenn wir uns ihr anpassen und sie dies spüren lassen. Der Vorgang des Empfangens und Gebrauchens von Information ist der Vorgang unserer Anpassung an die Außenwelt und unseres tätigen Lebens in dieser.« [15] Entscheidend für die Effektivität von Kommunikation ist insofern nicht die Menge an möglicher zirkulierender Information,

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