Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathEmotionsmaschine
 
Noisegate (Granular Synthesis), 1998
 
 
 

icon: previous page

größtenteils viel räumlicher angelegt, als es das Bildtableau nahe legt. Ein wesentliches Moment der Arbeit liegt in der Verführung, der Distanzlosigkeit in der Begegnung.

Das gilt auch für jene typischen großen Installationen und Performances, die wir über die Jahre produziert haben, auch wenn diese eine deutlich aggressive Komponente haben. Dies liegt zum Teil an der ungewohnten Gewichtung von Klangebenen im Gesamtsound, der in der Regel als bedrängend laut beschrieben wird, obwohl sich das Publikum – zumindest in den späteren Produktionen - noch unterhalten kann. Dieses quasi absurde Klangbild oder beinahe Klangbad ist durch intermodulierende Sub-Bässe, ein moderates Level im hörbaren Bereich und ziselierte hohe Frequenzen geprägt und stellt einen physischen Kommentar oder eine Art akustisches Meta- Environment zum granularen audiovisuellen Strom dar, jenem flackernden und zuckenden Geschehen, das über Screens und auch Lautsprecher präsent ist.

»NOISEGATE«

»NOISEGATE« (Wien, MAK, 1998) ist die letzte Arbeit von

 

Granular Synthesis, die sich ausschließlich und ausgiebig dem Thema »Gesicht« und »Körper« widmet. Damit wird das Ende des absoluten Bestehens auf dem Portrait als Ort der Verhandlung markiert. Gleichzeitig wurde hier jene gerade besprochene Klangästhetik erarbeitet. Bei der Premiere von »NOISEGATE« im MAK Wien konnte man in der Mitte des zentralen Raumes ein völlig gleichmäßiges Klangbild erleben. Durch den Verzicht auf jede gerichtete Bewegung wird eine Aufmerksamkeitssituation provoziert, die keine Beobachtung mehr ermöglicht und erfordert, sondern die den Betrachter in eine klangbildliche Gesamtsituation stellt. Ereignisse tauchen immer im gesamten Feld auf, sind also Mutationen des Feldes und nicht Objekte im Raum. Man schaut als Hörer ins Dunkel. Der Klangraum ist in seiner Ausdehnung, die Klangmasse in ihrer Konsistenz erlebbar. Das Signal wird einmal als stärker in die Tiefe des virtuell Unendlichen diffundierend und einmal als sehr kompakt in der Mitte oder im eigenen Kopf stattfindend erlebt.

Von diesem zentralen Raum ging man zu den Screens in den äußeren Räumen, wo das projizierte Bildmaterial, Michael Krammers Kopf, interaktiv

icon: next page