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gesteuert war. Die Interaktivität wurde jedoch bald wieder aufgegeben, weil die Animation der Krammer-Köpfe auf den Screens durch die Bewegung des Publikums auf eine Animation des Publikums hinauslief, was unseren Intentionen zuwiderlief. Anlässlich der Idee einer interaktiven Steuerung in Echtzeit wurde eine Software entwickelt, bei der einzelne Computer angesteuert werden, in denen Ton-Bild-Granes in Realtime ansprechbar im RAM vorliegen. Und tatsächlich funktionierte unsere neue Software bestens. Im Rahmen der Vorgaben von NOISEGATE ließ sich das Potential dieses neuen Tools erst erahnen. Diese Software war die Plattform für eine neue Ästhetik. Und auch NOISEGATE selbst hat sich noch deutlich gewandelt, in einen nicht interaktiven, von dunklen Negativbildern dominierten Raum mit einzelnen grellen Positiv-Bildblitzen. Eine Art unterirdisches Feld.
Die Arbeit »SINKEN« (Lille, 1999) ist für Streichorchester und audiovisuellen Bildstrom komponiert. Für die Komposition des Streicherparts
wurden zunächst die Frequenzumfänge der einzelnen Streichinstrumente definiert und über individuell ansteuerbare AKAI-Sampler mit der entsprechenden Bibliothek realisiert. Zu hören sind sehr langsame Glissandi im Umfang von einem oder zwei Tönen, die später von einem realen Orchester live gespielt wurden. Sämtliche Streicher müssen individuell spielen, es gibt keine Gruppen, in denen sich die Musiker untereinander orientieren können. Das einsame Spiel in einer schneckenhaft langsam hinab kriechenden, amorphen Klangkonsistenz ist ein schönes Bild. Das vierfach geklonte Videobild und dessen elektronischer Tonanteil bewegen sich zunächst noch langsamer, beides steht zunächst überhaupt still und stumm, wodurch anfänglich eine gewisse Frustration beim Publikum aufflackert, bis es im langsamen Atem der Arbeit ankommt. Wir belohnen es, wie man sieht, am Schluss mit einer schönen Flimmersequenz, während die Streicher unterdessen in den untersten Lagen gründeln.
Mit dem Übergang zum quasi-abstrakten