Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
Monströse Körper: Der verrückte Geschlechtskörper als Schauplatz monströser Subjektverhältnisse [1]
Yvonne Volkart
 
 
 
 
 

 

Monster sind, wie Donna Haraway sagte, nicht zufällig mit dem Wort demonstrieren verwandt: Sie zeigen. These dieses Essays ist, dass sie – so wie die Cyborgs – an und mit ihren monströsen Körpern die monströsen Verhältnisse ›demonstrieren‹,denen sich Subjekte im Informations- und Biotechzeitalter gegenübersehen. Diskutiert wird in einem ersten Schritt die Tendenz, dass der monströse Körper als ein deviant gewordener Geschlechtskörper inszeniert wird. Immer wieder ist es das Geschlecht, das nicht mehr stimmt und das darauf hindeutet, dass etwas Grundsätzliches aus den Fugen geraten ist. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, dass die scheinbare Geschlechterkonfusion häufig mit Vorstellungen von Weiblichkeit konvergiert. Beiden Schritten ist die Frage unterlegt, ob die Inszenierung monströser Körper einerseits zu einer Bannung und Naturalisierung soziopolitischer Referenzen führt, bei der übergreifende Zusammenhänge auf ein ›simples‹ Körper- und Geschlechterproblem verschoben werden; oder ob andererseits der Körper als Schauplatz monströser Gesellschafts- und Subjektverhältnisse benannt und repolitisiert wird.

 

Das Monströse und Mutationistische ist in Theorien des Minoritären immer wieder als Figuration von Befreiung stilisiert worden. So versteht etwa die Women-Studies-Theoretikerin Rosi Braidotti die aktuelle Fülle an Repräsentationen von Monstern sowohl als Symptom für die postmoderne »postnukleare Sensibilität« als auch als Möglichkeiten alternativer Subjektkonstitution: »a shift of paradigm is in course, towards the teratological or the abnormal/cultural decadence. […] We need to learn to think of the anomalous, the monstrously different not as a sign of pejoration but as the unfolding of virtual possibilities that point to positive alternativities for us all.« [2] Donna Haraway konzipiert ihre Cyborgs als artefaktische Grenzfiguren und setzt sie gleich mit Chimären, Hybriden und Monstern. Mittels offensiver Identifikationen mit hybriden »Cyborg-Subjketpositionen« soll eine verrückende, verschiebende Identitätspolitik des Nicht-Authentischen und der »un/an/geeigneten Anderen« [3] betrieben werden. Während die genannten VertreterInnen die Monster als Chancen für eine neu gedachte humane Zukunft jenseits

icon: next page