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wird – der Erzeugung eines »unvorhersehbaren« Ergebnisses dient. Und genau aus diesem Grund eignet sich der Begriff »generative Kunst« nicht zur Beschreibung von »Softwarekunst«. »Softwarekunst« beschreibt dagegen eine künstlerische Aktivität, die im Medium Software eine Reflexion von Software (und ihrer kulturellen Bedeutung) ermöglicht. Sie betrachtet Software dabei nicht als pragmatisches Hilfsmittel, das hinter den durch sie erzeugten Ergebnissen zurücktritt, sondern richtet ihr Hauptaugenmerk auf den Code selbst, auch wenn dieser nicht immer explizit offen gelegt oder in den Vordergrund gestellt wird. Softwarekunst macht die – so formuliert es Florian Cramer – ästhetischen und politischen Subtexte scheinbar neutraler technischer Befehlsabfolgen sichtbar. Sie kann dabei auf den unterschiedlichsten Ebenen von Software angesiedelt sein: auf der des Quellcode, auf der Ebene der abstrakten Algorithmen oder der des von dem jeweiligen Code erzeugten Ergebnisses. [6] Dies zeigt sich in der großen Bandbreite unterschiedlich ausgerichteter Projekte, die von den sogenannten »Codeworks«, die ›nur‹ aus ASCII-Code bestehen (das heißt ›nicht ausführbar‹ sind), über experimentelle
Web-Browser – »Webstalker« (1997) – bis hin zu ausführbaren Programmen reicht. So wie Software in der »generativen Kunst« nur ein Material von vielen ist, so kann »Softwarekunst« umgekehrt Elemente von generativer Kunst beinhalten, muss jedoch nicht zwingend generativ im technischen Sinne sein (Stichwort »Codeworks«). Die beiden Begriffe können daher auf keinen Fall synonymisch verwendet werden. Vielmehr funktionieren die Begriffe in unterschiedlichen Registern, wie ich im Folgenden zeigen möchte.