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Ersatz für die unitäre künstlerische Aktivität und eine exponentielle Zunahme der reaktionären Macht des nicht-partizipatorischen Spektakels. Der Text macht trotzdem deutlich, dass dies auch anders sein könnte: »[…] diejenigen, die diese [neue] Welt erbauen wollen, müssen gleichzeitig die Tendenz des Kinos bekämpfen, die Anti-Konstruktion von Situationen zu errichten (die Entstehung einer sklavischen Atmosphäre und die Aufeinanderfolge von Kathedralen), während sie gleichzeitig Notiz nehmen von der Bedeutsamkeit der neuen technologischen Entwicklungen (Stereo-Sound, Odorama), die wertvoll sind in und durch sich selbst.« [16]

Als das Gegenteil einer übers Knie brechenden, maschinenstürmenden Ablehnung der filmischen Technologie als solcher führt der Leitartikel den reaktionären Status des Mediums (das Fehlen von Avantgarde-Entwicklungen, wie sie in den plastischen Künsten und in der Literatur zu finden sind – siehe »Die zwei Avantgarden« von Peter Wollen sowohl auf die ökonomischen und ideologischen Zwänge als auch auf die soziale Wichtigkeit des Mediums zurück. Es ist wiederum diese Wichtigkeit, die es notwendig macht,

 

dass das Medium unter der Kontrolle der herrschenden Klasse bleibt. Anstatt den Film als hoffnungslos verseucht aufzugeben, endet der Artikel mit einem Aufruf zu dessen Besitzergreifung. Der Film wird verglichen mit der Architektur (einem weiteren Hauptinteressensgebiet der SI), was seine Bedeutung für das alltägliche Leben angeht, die Schwierigkeiten, die jeder Versuch seiner Erneuerung mit sich bringt, und die Notwendigkeit genau solch einer Umgestaltung. Dies führt zu folgender Schlussfolgerung: »Man muss deshalb darum kämpfen, einen wahrhaft experimentellen Bereich innerhalb des Kinos in Besitz zu nehmen. Wir können zwei verschiedene Art und Weisen, das Kino zu nutzen, in Betracht ziehen: zunächst einmal seine Verwendung als eine Form der Propaganda in der vor-situationistischen Übergangsphase; und dann seine direkte Verwendung als ein wesentliches Element einer aktuellen Situation.« [17] Man könnte dies als den ersten, noch unfertigen Entwurf eines Manifestes eines (anti-) situationistischen Filmemachens deuten. Um ein detaillierteres Verständnis der Motive zu bekommen, die hinter dem Eintreten der SI für den Film als

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