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Displays ersetzt werden, kann man dynamische Bilder präsentieren, mischen und ihren Inhalt jederzeit ändern.«[54] Was sich medienkünstlerisch und projektbezogen bisher manifestierte, wird nun zu einer Dynamik, die den gesamten öffentlichen Bereich einschließlich des Museums neu formatiert. Der physischen Raum wird überlagert von »Datenschichten« und neue Begriffe und Technologien wie »ubiquitous computing«, »augmented reality«, »tangible interfaces«, »wearable computers«, »intelligent buildings«, »context-aware computing«, »smart objects«, »wireless location services«, »sensor networks « belegen nach Manovichs Ansicht, dass wir uns endgültig vom modernistischen Minimalismus verabschieden und der komplexen, heterogenen und widersprüchlichen Eigenschaft des hybriden Datenraums Rechnung tragen müssen.[55] Als künstlerisches Beispiel für eine derartige »augmented reality« nennt Manovich die »Spaziergänge« von Janet Cardiff, in denen das ästhetische Potential der Überlagerung von Informations- und physischem Raum erkundet wird.

Die Entwicklung unserer medialen öffentlichen Räume ist also nicht nur der Übergang von analog zu

 

digital, sondern auch von homogen zu heterogen und von uniform zu multipel. Der Begriff Plattform wird also nicht mehr nur bildbezogen und im weiteren Sinne metaphorisch relevant, sondern er erhält eine 3D-Qualität, die verbunden ist mit räumlichen Parametern der Navigation ­ sei es durch Displays, Touch Screens et cetera oder in Zukunft durch mobile individuelle Instrumente. William Mitchell bezieht sich ebenfalls auf das zentrale, aber nun obsolete Bauhaus-Motto, wenn er unter der Rubrik »Form Fetches Function« ausführt, dass die Funktionalität von Dingen variabel und nicht mehr an einen Ort gebunden sein wird: Ein Monitor ist eine Uhr ist ein Fernseher ist ein Börsenticker ist ein Familienporträt ist ein Überwachungsdisplay.[56] Auch wenn wir annehmen, dass nur ein Teil dieser visionären Option in absehbarer Zeit Realität wird, bleibt dennoch das Prinzip der modularen und reprogrammierbaren Funktionalität von Objekten, Displays und Räumen, das Robert Rauschenberg vor Augen gehabt haben könnte, als er mit den anderen ›Revolutionären‹ von E.A.T. 1967 einen Raum bauen wollte, »der auf Wetter, auf betrachtende Menschen, auf Verkehr, Geräusch und Licht reagiert«.[57]

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