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denen mediale Kunst produziert und/oder präsentiert wurde? »When Attitudes Become Form: Live in Your Head« ­ Harald Szeemanns berühmte Berner Ausstellung zur Propagierung von Konzeptkunst, Minimal und Land Art 1968[5] ­ reflektierte nichttechnologische Faktoren einer sozialen oder ästhetischen Praxis und stellte die Frage nach neuen, differenten Modellen der Kunstpraxis.

Man kann heute eine grundsätzliche Verschiebung beobachten: vom Widerstand der modernistischen Traditionalisten und der Museen hin zur fast selbstverständlichen Akzeptanz neuester Technologien wie etwa des DVD-Standards und der fast durchgängig eingesetzten Videogroßprojektion. Nun gelten Künstler, die ausschließlich mit Video arbeiten, nicht mehr als ›Videokünstler‹, denen immer der Verdacht anhaftete, keine genuin künstlerische, sondern ›nur‹ eine mediale Form zu finden.[6] Das Museum wie auch das auratische Kunstwerk schienen einerseits durch die kunsttheoretischen Diskurse diskreditiert und außer Kraft gesetzt. Douglas Crimps Schlussfolgerung lautet daher, dass das Museum nicht mehr der prädestinierte Ort für zeitgenössische Kunst per se ist:

 

»Wir brauchten, wie mir schien, eine Archäologie des Museums nach dem Modell der Foucaultschen Analysen der Irrenanstalt, der Klinik und des Gefängnisses. Denn das Museum schien ebenfalls ein Raum der Ausschließungen und Eingrenzungen zu sein.«[7] Der konkrete Auslöser der hier versammelten Reflektionen ist andererseits die aus heutiger Sicht vollkommen reibungslose Akzeptanz zumindest der Videotechnologie im Ausstellungs- und Museumsbereich, die zu einer ganzen Reihe von videobasierten Ausstellungen geführt hat und junge Künstler wie Doug Aitken, Jordan Crandall, Douglas Gordon, Steve McQueen, Paul Pfeiffer oder Marijke van Warmerdam zu Shootingstars der Szene hat werden lassen.[8] Die Museen haben sich inzwischen also nach einer langen Phase des Widerstandes endlich auch die technologische Kunst einverleibt. Welche veränderten Bedingungen können diese Entwicklung erklären? Welcher Paradigmenwechsel hat da stattgefunden? Im Folgenden werden anhand von zentralen Momenten und Ausstellungen der Kunst mit Medien und in den ersten drei Kapiteln die Formate und Haltungen (»attitudes«) skizziert, die wiederum die Wahrnehmung

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