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Jochen Gerz »Purple Cross for absent now«
Jochen Gerz, »Purple Cross for absent now«, 1980
© VG Bild-Kunst 2004


 Jochen Gerz
»Purple Cross for absent now«

Die Überwachungsfunktion der Videokamera, d.h. die räumliche Trennung von Person bzw. Raum und elektronischem Abbild, inszeniert Jochen Gerz als Closed-circuit-Performance. Einen quadratischen Raum durchkreuzt ein gespanntes Gummiseil. Quer dazu sind zwei Monitore und vier Schwarzlichtlampen in den Achsen plaziert. Die Monitore zeigen den Kopf von Jochen Gerz, um dessen Hals das andere Ende des Seils gespannt ist. Die Frage nach der Authentizität des Bildes, des Live-Bildes oder der Bildaufzeichnung, wird erst durch das Agieren des Besuchers geklärt. Wenn das Publikum das Seil bewegt, zieht es real an der Schlinge, sieht dies jedoch nur vermittelt als Monitorbild, da Jochen Gerz im Nebenraum vor der Videokamera den »Kreis schließt« (closed-circuit). Die räumliche Distanzierung erhöht das Gewaltpotential der Zuschauer, denn die Grenze dessen, was ein elektronisches Abbild an physischer Gewalt aushält, scheint höher zu liegen, als wenn diese Person im selben Raum säße.