Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
 
 
 
 
 

icon: previous page

object typically gives rise to many different versions.« [10] Mit der Variabilität meint Manovich nicht nur die mediale Oberflächenrepräsentation, das nahtlose Ineinanderfließen aufeinanderfolgender Sequenzen, sondern auch die mittels der Programmierbarkeit entstandene Möglichkeit, ähnliche, voneinander leicht differierende Medienobjekte in beinah unbegrenzter Anzahl zu produzieren. Dies würde der Ökonomie der postindustriellen Gesellschaft entsprechen, die auf Individualität und freie Wählbarkeit und nicht mehr auf Massenstandard und serielle Repetition des Gleichen setze.

Manovich's Konzept der Variabilität, Liquidität und Mutabilität bezieht sich in einem weiteren Schritt auf die Art und Weise, wie die User mit Daten und Medienobjekten umgehen und wird dann generell zu einem Modell postindustrieller Kultur, die auf scheinbar freie Wahl- und Gestaltungsmöglichkeit setze. Damit trifft Manovich einen wichtigen Punkt, dem wir auch in der scheinbar freien, posthumanen Gestaltungsmöglichkeit des Körpers immer wieder begegnen. Trotz der vermeintlich technikbasierten Argumentation Manovich's wird jedoch bald klar, dass

 

sie sich letztlich lediglich auf die algorithmische Programmierbarkeit abstützt und dass sein Diskurs bezüglich des Fließenden und Programmierbaren deskriptiv und metaphorisch ist. Damit steht Manovich nicht allein da. Neben Theoretikern wie Marcos Novak oder Peter Weibel findet sich diese ambivalente, technometaphorische Argumentation auch in Vivian Sobchacks Anthologie über Morphing wieder. [11] Sowohl die Herausgeberin als auch ein Grossteil der AutorInnen gründen ihre Argumentation bezüglich der Ästhetik des Morphs einerseits in dessen algorithmischer Struktur, andererseits weisen sie auf historische Vorläufer und die generelle kulturelle Faszination an Formen des Fluiden, Transformativen und Metamorphischen. »Morphing is not merely a novel computergraphic mode of figuration, nor is the morph merely a novel narratological figure. Both are novel – and specifically historical – concretions of contemporary confusions, fears, and desires and both, wether visible or invisible in their use, allegorize the quick-changes, fluid movements, and inhuman accelerations endemic to our daily lives. […] the morph is not only meta-morphic in its shape-shifting

icon: next page