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Es gab 3-4 wichtige Ausstellung, die ein breites Spektrum an Kunst, die sich auf das Kino bezieht, vorgestellt haben. Ist das ein Boom oder wie erklärt man sich das? Da scheint es doch so eine Art analytisches Interesse der Kunst an der großen Fiktionsmaschine zu geben.
Heimerdinger: Ja, dieser Boom hatte sicherlich mit dem Jubiläum 100 Jahre Film zu tun; ich denke, dass das eigentlich ein Trend war, der wieder in der Versenkung verschwunden ist.
Peters: Aber reicht das Jubiläum als Begründung? Es ließe sich doch darüber spekulieren, ob das mit der Frage nach analoger oder digitaler Technik zu tun hat. Während im Mainstreamkino der filmische Apparat immer mehr durch Digitaltechniken überlagert wird, werden die Materialitäten des klassischen Kinos mehr und mehr musealisiert.
Daniels: Oder Fragen, die in der Fotografie schon gestellt wurden, erfahren eine Erweiterung, die tatsächlich mit dem bewegten Bild dann umgesetzt wurde. Ich denke hier an Arbeiten von Cindy Sherman oder Jeff Wall aus den 70er und 80er Jahren. Meiner Ansicht nach geht es um die
Begegnung zweier großer Dispositive: die kulturelle Form des Kinos trifft mit der des Ausstellungsobjektes zusammen. Dazwischen gibt es 100 Jahre lang nur wenige Berührungspunkte und sie funktionierten und funktionieren auch heute noch nach ganz verschiedenen Prinzipien: Das Kino hat ein Massenpublikum und finanziert sich durch Eintrittskarten, während sich die Kunst durch verkaufte, singuläre Objekte trägt. Schon auf der ökonomischen Seite kommen die eigentlich nicht zusammen. Es ist kurios, dass Filme von Künstlern einzeln als Unikate verkauft werden, die eigentlich in Kinos laufen könnten. Und mit einem Mal haben diese zwei Formen Interesse aneinander gefunden.
Peters: Aber traditionellerweise hat die bildende Kunst das Standbild favorisiert; deshalb möchte ich jetzt mit einer leichten Verschiebung fragen: Was macht das Interessante des Filmischen für das Fotografische aus? Wie kann man aus der Tradition des Standbildes heraus das Bewegtbild reflektieren? Hier geht es meines Erachtens nicht um die Rolle des Kinos in der bildenden Kunst, sondern um die Differenz von