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Mit Nichtschauspielern habe ich lediglich eine Polaroid-Serie und meine ersten beiden Videos gemacht (Bildbeispiel) das Thema war aber auch damals schon das Spiel mit Pose und ›authentischem‹ Verhalten.

Peters: Ich finde interessant, dass die Idee, eine authentische Szene fotografieren zu können, immer mit der Idee zu tun hat, unbeobachtet zu fotografieren. Die Präsenz der Kamera verändert an sich schon die Szene. Nun könnte man, da man sich ständig unter einem Kamerablick der Überwachungskameras befindet, darüber spekulieren, ob das sich unter einem Kamerablick befinden möglicherweise zu einer Existenzweise werden könnte.

Holschbach: Das bringt mich auf den Begriff des Screen Tests Walter Benjamin hat ihn zum ersten Mal aufgebracht. (siehe: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen) Benjamin spricht davon im Zusammenhang mit dem Filmschauspieler, der nicht vor dem Publikum agiert, sondern vor der Kamera und der von der Kamera getestet wird. Roland Barthes hat mal so schön gesagt, dass wir mit der Fotografie als Medium einen

 

Spiegel bekommen, der uns den Blick des anderen zeigt. Das ist etwas anderes, als wenn ich mich vor den Spiegel stelle und in dieses Verhältnis eintrete. Wir sind nicht nur immer mehr Kameras ausgesetzt, sondern agieren, zumindest unbewusst, immer auch vor einem Idealbild, das uns fotografisch und filmisch vorgespiegelt wird. Dieses neue mediale Verhältnis ist heutzutage schon soweit implementiert, dass man immer in Hinblick auf dieses Verhältnis agiert. Nur, wenn man das wirklich bewusst vollzieht, hat man die Möglichkeit, sich dem zu entziehen.

Daniels: Mir scheint es aber in der Arbeit, die wir gesehen haben, vielmehr um die Differenz zwischen verschiedenen Bildertypen zu gehen. Eigentlich ist hier die Funktion des fotografischen Bildes mit der des filmischen Bildes ausgetauscht: Einmal werden Filme in Einzelbilder zerlegt, wie es in der Fotoarbeit »Interiors« geschieht, oder es werden Dinge, die man normalerweise als Fotos erwarten würde, in bewegte Bilder übersetzt: zum Beispiel die Filmporträts von Schauspielern, die sie sich selbst in bestimmten Rollen betrachten. Ich frage mich nun, ob die verschiedenen

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