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Funktionen von Fotografie als scheinbarem Rest-Ort des Authentischen und von Film als per se Fiktionalem in Ihrer Arbeit durch eine Art Rollentausch diese Irritation erzeugen.

Heimerdinger: In meiner Beobachtung ist beides austauschbar. Sie müssen sich vorstellen, dass ich bei keiner meiner Arbeiten weiß, was ich am Ende bekomme. Das ist natürlich bei einer filmischen Arbeit wie der improvisierten Liebesszene extrem gewesen, aber auch bei den Fotos weiß ich nicht, was ich am Ende bekomme.

Peters: Erstaunliche ist doch bei diesem 16 mm Film, dass sich allein schon durch die Geräusche des Abspielgerätes sofort ein Kinoerlebnischarakter einstellt. Einerseits gibt es die Versuchsanordnung oder Laborsituation mit den Schauspielern, die natürlich inszeniert ist, aber dann gibt es auch einen Ereignischarakter, den Du nicht mehr steuerst. Die Steuerung ist vorher gelaufen. Und man kann Deine Arbeit weder der einen noch der anderen Seite komplett zuschreiben: es ist kein wissenschaftlicher Film, aber auch kein Spielfilm.

 

Daniels: Die Schauspieler haben in Ihrer Arbeit die Freiheit, eine gewisse Eigendynamik zu entfalten. Ich wollte gerade schon behaupten, dass die Arbeit der Künstlerin hier die Arbeit einer Regisseurin ist, aber so etwas darf der Regisseurin ja gerade nicht passieren. Da wäre die einfachste Frage: Findet das alles nur einmal vor der Kamera statt? Es gibt keine Probe und keine Wiederholung der Szene?

Heimerdinger: Ja, es gibt nur eine Aufnahme, keine Probe. Daniels: Und wie lauten die Instruktionen, die Sie geben? Bekommen alle Schauspieler, bevor sie vor die Kamera treten, einen Zettel in die Hand, oder wird das eher locker verabredet?

Heimerdinger: Ich rede so viel wie möglich mit den Schauspielern vorher darüber, was ich mir vorstelle.

Daniels: Also es gibt eher die dialogische Form und keine schriftliche Drehanweisung.

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