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Code-Algorithmus nach, zum anderen das Betriebssystem, in dem der Code ausgeführt wird. Das Resultat ist ein künstlerischer Abdruck ihres »Systems im Stress«, heißt es dazu auf der Homepage der transmediale – siehe die Mikroanalyse der «Forkbomb».

Das Programm ist effizient programmiert und erfüllt damit die Bedingung für ein ›normales‹ Computerprogramm. In seiner Funktion aber kehrt es das Paradigma des Funktionierens um. Im Prinzip handelt es sich um einen programmierten Tabubruch. Würde man es in produktiven Kontexten einsetzen, gäbe es keine Produktivität mehr, da das System höchst wahrscheinlich immer wieder neu gestartet werden müsste. Insofern handelt es sich um das ausgeschlossene Andere, das durch Normen und andere Kontrollfunktionen gebändigt und als Kunst klassifiziert wird und damit zumindest qua Theorie beherrschbar bleibt. [61] Im digitalen Alltag drängen sich Vergleiche mit einem Virus auf. [62] Durch die Lozierung des Stücks Code in den Kunstkontext ist ein anderes Dispositiv zuständig für Autor und Funktion. Im Regelfall, das zeigen Prozesse gegen Programmierer, die nicht den herrschenden Paradigmen der jeweiligen

 

Programmiersprachen folgen, sondern diese bewusst zu destruktiven Zwecken benutzen, greift die Justiz als Dispositiv zur Wahrung der Normativität zu. [63] Wenn die Funktionsweise metaphorisch als Virus beschrieben und derart gedeutet wird, bleibt man im Diskurs. Hierzu bedarf es allerdings nur bedingt jener Analyse des Codes, wie sie oben unternommen wurde. Damit zerfällt das Werk in Code / Wirkung und den oben angedeuteten Kontext, ohne dass ein Rückschluss auf eventuell bedeutungstragende Formalismen oder konventionale Sujets möglich wäre. Im positiven Falle widerspräche dies aber der Definition von Computercode, der als eindeutiger jegliche Semantik seiner Bestandteile ausschließt. [64] An einer Stelle jedoch besitzt jede höhere Sprache die Möglichkeit zu einer semantischen Aufladung der Symbole. Dies sind die Variablen, deren Benennung beliebig ist. McLean nun nennt die Kern- Variable des Programms ›strength‹. Da wie beschrieben alle Variablen akkurat zu deklarieren sind, muss davor ein ›my‹ stehen. ›Meine Stärke‹ heißt dies übersetzt. Unterstellt man dem Text ein lyrisches Ich, müsste nun versucht werden, dieser Spur Sinn folgen zu lassen. Dazu sollte auch ›twist‹, ein

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