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Jochen Gerz »2146 Steine – Mahnmal gegen Rassismus«
Jochen Gerz, »2146 Steine – Mahnmal gegen Rassismus«, 1990 – 1993
© VG Bild-Kunst 2004
Das 3-jährige Projekt ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Kunststudenten der Hochschule für Bildende Kunst Saar in Saarbrücken. Für diese Intervention in den öffentlichen Raum ohne Auftrag wurde nach Forschungsarbeiten bei den jüdischen Gemeinden in Deutschland eine Liste aller vor dem Zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung durch das NS-Regmies existierenden jüdischen Friedhöfe angelegt. Die Namen wurden auf die Unterseite von Pflastersteinen der Allee vor dem Saarbrücker Schloß – dem Sitz des Landtags – eingraviert. Über Monate wurden die Originalsteine Stück für Stück bis zur endgültigen Menge von 2146 gravierten Steinen nachts ausgetauscht. Als die Aktion schließlich öffentlich bekannt wurde, führte der Diskussionsprozeß auch mit der Landesregierung über die "Sichtbarmachung" einer unsichtbaren Installation im öffentlichen Raum zur Entscheidung, den Platz umzubenennen in "Platz des unsichtbaren Mahnmals". Jochen Gerz' Arbeit wird hier zu einem nicht nur zeitlichen Prozeß, sondern auch zu einem interaktiven Gruppenprozeß in der Formgebung.


 Jochen Gerz
»2146 Steine – Mahnmal gegen Rassismus«

Das 3-jährige Projekt ist eine Gemeinschaftsproduktion mit Kunststudenten der Hochschule für Bildende Kunst Saar in Saarbrücken. Für diese Intervention in den öffentlichen Raum ohne Auftrag wurde nach Forschungsarbeiten bei den jüdischen Gemeinden in Deutschland eine Liste aller vor dem Zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung durch das NS-Regmies existierenden jüdischen Friedhöfe angelegt. Die Namen wurden auf die Unterseite von Pflastersteinen der Allee vor dem Saarbrücker Schloß – dem Sitz des Landtags – eingraviert. Über Monate wurden die Originalsteine Stück für Stück bis zur endgültigen Menge von 2146 gravierten Steinen nachts ausgetauscht. Als die Aktion schließlich öffentlich bekannt wurde, führte der Diskussionsprozeß auch mit der Landesregierung über die »Sichtbarmachung« einer unsichtbaren Installation im öffentlichen Raum zur Entscheidung, den Platz umzubenennen in »Platz des unsichtbaren Mahnmals«. Jochen Gerz' Arbeit wird hier zu einem nicht nur zeitlichen Prozeß, sondern auch zu einem interaktiven Gruppenprozeß in der Formgebung.

 

Rudolf Frieling