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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMythische Körper II
 
Bodies INCorporated (Vesna, Victoria), 1995
 
 
 

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kalkulierbarer Teil einer Spielfunktion ist und damit quasi mechanisch zum Einsatz kommt.

De-monstrationen des Monströsen

Eine abweichende Wahrnehmung beziehungsweise ein subversiver Umgang mit diesen Bildern ist wiederum nur dann möglich, wenn der Horror in seiner Funktion als Funktion innerhalb der ›Logik der Freak Show‹ erkannt und dieser Mechanismus seinerseits zur Schau gestellt beziehungsweise als Mechanismus erfahrbar gemacht wird.

Ein künstlerisches Projekt, das auf dieser Ebene ansetzt, ist Francesca da Riminis »Doll Yoko«: Eine webbasierte, mit Hypertexten und Bildern arbeitende, non-lineare Narration, die verschiedene Formationen monströser und verniedlichter künstlicher Weiblichkeiten bis zur Ununterscheidbarkeit ineinander verflicht, indem sie das im Zuge misogyner Geburtenkontrollmaßnahmen getötete Mädchen zur Wiedergängerin werden lässt. In seinen multiplen Erscheinungen werden eben jene Stereotypen, die normalerweise – als Projektionen »over her dead body« ausgetragen – zu einer restriktiv und normativen

 

Festlegung auf traditionelle Weiblichkeitsvorstellungen beitragen, offensiv und in einer Art alle Aufnahmekapazitäten sprengenden Überschussproduktion zum Leben erweckt: ›Rock the Horror Picture Show‹.

Weiterführen kann umgekehrt allerdings auch die Auseinandersetzung mit den Limitierungen, denen Cyborg_Configurationen deshalb unterliegen, weil der ›Imperativ des Anthropomorphismus‹ offenbar nach wie vor eine entscheidende Voraussetzung für unsere Identifikation mit den Bildern ist, die wir uns von Cyborgs machen.

In Victoria Vesnas Projekt »Bodies INCorporated« (1995ff.) werden wir dazu eingeladen, uns einen zweiten Körper als »Ersatz-Existenz« im Cyberspace zu schaffen. Hierbei gibt es in den Kategorien »Körpergeschlecht«/»Geschlechtsidentität« (Sex Assignment) und »Sexuelle Präferenz« (Sexual Preference) zwar eine ganze Reihe von Alternativen, die in etwa der in MUDs und MOOs üblichen Angebotspalette entsprechen. Sobald es jedoch um die Gestaltung des Körper-Bildes geht, sind uns wohlbekannte enge Grenzen gesetzt: Die Vielfalt

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