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einzigartigen Kultraum der Ästhetik« verbindet, dann bildet die Black Box das ästhetische Pendant zu dieser Distanz gebietenden und Geschlossenheit verkörpernden Raumwirkung der Moderne. Die Black Box fasziniert durch eine Magie ganz anderer Ordnung. Sie bezieht ihre Kraft aus der Wiederbelebung einer Reizästhetik, die tendenziell auf die Immersionseffekte des Spektakels zurückgreift und mit der theatralischen Verführungskraft des Unbekannten, des Unermesslichen lockt, dessen Schwelle die Betrachter überschreiten können, ohne ihre physische Sicherheit beim Eintauchen in die Illusionswelten der Videoräume zu gefährden.

Kunst des Spektakels

Das Kino selbst ist mit der Moderne und deren Metamorphose durch die Massenmedien zu einer cinephilen Kultur eng verwachsen. Ob man das Spektakel des Panoramas, des Panoptikums, der Wachsfigurenkabinette, Vergnügungsparks oder Flaneurarchitekturen in den Metropolen des 19. Jahrhunderts als Vorläufer betrachtet, das Kino hat sich als ultimative Evolutionsform der

 

Unterhaltungsindustrie des 20. Jahrhunderts – trotz oder gerade wegen seiner Popularisierung durch das Fernsehen – behauptet1 und hat die künstlerischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte mit seiner Wirkungsästhetik, die schon Panofsky nicht als eine »Verzierung«, sondern als »Notwendigkeit« des modernen Lebens erkannte, [4] stark geprägt. [Fig 3? überprüfen]Trotz seiner technologischen Bedingungen überlebte aber gerade im Kino, was der Moderne nicht geheuer war: die populäre Rhetorik der Simulationsmaschinen des 19. Jahrhunderts, ein genrehafter Erzählstil, das Melodram. Bis heute ist der Kern der auf dieser Entwicklung fußenden Zerstreuungskultur das menschliche Bedürfnis, an einem anderen Ort zu sein, eine andere Identität anzunehmen und diesen Übergang durch eine perfekte Illusion zu erzielen, die den Rahmen, der üblicherweise das Bild als Bild kennzeichnet, durch optische Effekte und mithilfe neuer Bildtechnologien zum Verschwinden bringt: Über die Entgrenzung des visuellen Feldes gelingt es, dass sich die Betrachter als Teil dessen imaginieren, was ihre Wahrnehmung affiziert. [5] Bereits im 18. Jahrhundert begannen sich erste Ansätze einer

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