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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathImmersion/Partizipation
 
Third Party (Taylor-Wood, Sam), 1999
 
 
 

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wie die Betrachter zu Teilnehmenden der szenischen Inszenierungen werden, sind die von Michael Fried kritisierten Parameter der Rezeptionsästhetik zum eigentlichen Wirkungsprinzip geworden.

Sam Taylor-Wood

In den Arbeiten Sam Taylor-Woods bildet der Anspruch an die Kombinationsleistung der Betrachter das Hauptmotiv. Obwohl die lebensgroßen Projektionen über alle vier Wände des Raumes verteilt sind, formieren sie sich zu einer Geschichte, die im simultanen Nebeneinander der einzelnen Bildsegmente, die weder geschnitten noch montiert sind, lesbar wird. Dieses Prinzip gipfelt in ihrer Arbeit »Third Party« von 1999, in der man von sieben parallel sich ereignenden Szenen einer Party umgeben ist. Die Einzelbilder fügen sich zu einem räumlichen Kontinuum, indem einzelne Personen gelegentlich den fiktiven Raum durchmessen und zwischen den Projektionen fluktuieren – wenn beispielsweise der Arm einer Darstellerin im benachbarten Bildfeld erscheint, um sich Feuer von einem Mann geben zu lassen, der in dem benachbarten Bildfeld bis dahin isoliert erschien. Mit dieser Inszenierungstechnik multipler Projektionsflächen,

 

deren räumliche Anordnung den diegetischen Rahmen ersetzt, wird die »ästhetische Grenze zwischen Bühnenraum und Zuschauerraum« [21] überschritten. Mit dieser komplexen Bildregie wird die klassische Ordnung des Zuschauerraums, in dem die Betrachterinnen und Betrachter auf ihren Plätzen sitzend in statischer Pose das Geschehen auf der Leinwand beobachten, endgültig in einem allumfassenden Szenarium aufgelöst, indem die performative Involviertheit der Betrachter bereits durch deren Eintreten und Mobilität innerhalb des rundum bespielten Bildraumes angelegt ist. Der Künstlerin gelingt in dieser Staffelung der Dokumentationssegmente die buchstäbliche Verwandlung der Black Box zum Partyraum. Die physische Begegnung mit den lebensgroßen Darstellern in den Videosequenzen, aber auch mit den anderen anwesenden Betrachtern im Raum, lässt die Zuschauer sich ihrer eigenen Rolle als Akteure innerhalb der arenaförmig angelegten Rundumprojektionen bewusst werden. [22]