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Deadpan (McQueen, Steve), 1997Steamboat Bill Jr. (Keaton, Buster), 1928
 
 
 

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Dynamik so zu verdichten, dass die filmische Repräsentation in Richtung skulpturaler Raumpräsenz tendiert. [10] Die hier angedeutete Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und dessen Relation zur Architektur und zum Medium als virtuelle Fortsetzung des (öffentlichen) Raumes, nimmt die zeitverzögerten Videoinstallationen und verspiegelten, semi-transparenten Raumkonstruktionen Dan Grahams, in denen Betrachter und Betrachtergegenstand unter den Bedingungen der Mehrfachspiegelung miteinander verschliffen werden, vorweg und zwar nicht mehr in einer Apotheose des Bildgeschehens, sondern vielmehr durch die Verunklärung der Sphären des beweglich-aktiven Körpers und dessen Reflexionen. Ähnlich wie in Dan Grahams späteren Spiegel-Environments, erfährt sich der Betrachter in den Projektionsräumen der post-cinematischen Ära nicht mehr nur als ›Blick‹, sondern auch als körperlich-konkretes Subjekt, da die Dynamisierung des Raumes eine Verräumlichung der Zeitebene bedingt, die in den bewegten Bildern der Projektion neu zum Tragen kommt.

 

Steve McQueen

Mit ähnlichen Möglichkeit der Betrachteraffizierung arbeite auch Steve McQueen in seiner Installation »Deadpan« (1997). Wie in vielen vergleichbaren Arbeiten der neunziger Jahre ist hier das Filmbild in einem abgeschlossenen, dunklen Raum, wandfüllend von der Decke bis zum Boden projiziert. Mit Steve McQueen als Darsteller zeigt der Schwarz-Weiß-Film in einem ununterbrochenen Loop eine Szene, die sich als Re-Inszenierung eines Slapsticks aus einem populären amerikanischen Stummfilm zu erkennen gibt. Der Rolle Buster Keatons in der Komödie »Steamboat Bill Jr.« nachempfunden, steht er bewegungslos mit dem Rücken vor einer Hausfassade, die sich langsam in Richtung seines Körpers senkt, ihn dann aber überraschenderweise unversehrt lässt, weil eine Fensteröffnung genau an der Stelle die Wand durchbricht, an der er sich befindet. Die Unterkante der Projektion schließt mit dem Fußboden des Installationsraumes ab, so dass es aussieht, als falle die Hauswand in den (realen) Raum hinein – bzw. im Gegenschuss aus den Installationsraum heraus. Die Szene wiederholt sich vier Minuten lang ohne Ton. Die

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