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des Films, bei der auch der Ton verloren geht, setzt Gordon die lineare Erzählung, die für den Aufbau der Spannung gerade in den Filmen Hitchcocks von zentraler Bedeutung ist, außer Kraft und verlegt den Akzent auf die absolute Präsenz des Augenblicks, auf die Theatralität isolierter Handlungsmomente, Gesten und Posen, deren Isolierung in eingefrorenen, expressiven Ausdrucksschemata Akteure und Betrachter über ein affektives Bezugssystem miteinander in Beziehung setzen. Erst durch die technische Voraussetzung des Videorecorders wurde diese Art der strukturellen Sezierung des Films und dessen Verwendung als ›Ready Made‹ möglich, denn die Kaderstruktur des Films, die bei der Drosselung der Abspielgeschwindigkeit in Erscheinung treten würde, bleibt in der verlangsamten Videoversion verborgen. Gordon hat sich dieses Verfahren der ›Videoanalyse‹ zu Nutze gemacht, um wie ein Wissenschaftler die ›Symptomatik‹ des Films als Prüfstein unseres kulturellen Selbstverständnisses zu untersuchen. Dass extreme geistige Zustände, Psychosen, Ekstasen, Wahn- und Euphoriedarstellungen die Ästhetik seiner kompilierten Filmmaterialien dominieren, trägt zur
psychologischen Aufladung seiner Rauminszenierungen bei, besonders wenn darin die Projektionsflächen frei stehen und beidseitig bespielt werden, so dass die Zuschauer motiviert sind, sich um die Bilder herum zu bewegen. Dabei ist es unvermeidlich, dass die Körper der Betrachter von den Projektorstrahlen getroffen werden und als Schatten, »wie ein negatives Eindringen in die Inszenierung«, [17]16 schemenhaft ins Bild fallen. Im de-konstruierenden ›Re-Framing‹ des vorgefundenen Filmmaterials tritt nicht nur die Beziehung zwischen Regisseur/Künstler, Betrachter und dem Begehren, das die Bilder evozieren, in ihrer ausbeuterischen Grundkonstellation offen zu Tage [18] , sondern durch die Reduktion des Mediums auf seine elementaren Strukturen entsteht auch eine Wahrnehmungsirritation, die dafür sorgt, dass sich das Publikum selbst beim Sehen des (verfremdeten) Filmmaterials beobachtet und ein Bewusstsein für seine eigene synthetisierende Funktion bei der Rekonstruktion der Film-Geschichte(n) entwickelt.